Danke für euer Vertrauen

Kann man jeden Auftrag perfekt erfüllen? Eindeutig nein, aber man kann es versuchen und Alles geben um den Kunden zufrieden machen.

Das war in den letzten 19 Jahren immer mein Ziel.

Habe ich es geschafft? Nein, das habe ich nicht.

Zufriedenheit fängt an mit einer guten Beratung, fängt an mit Erfahrung darüber was möglich ist und was leider nicht funktioniert. Doch gerade in den Anfängen hat es daran gemangelt.

Geht nicht gibt es nicht? Oft gesagt, aber leider nicht in letzter Konsequenz erfüllbar. Bei allem guten Willen wird es immer Dinge geben, die nicht möglich sind, wo Kundenwünsche auf die Wirklichkeit treffen, es leider doch ein „Geht nicht“ gibt. Die Kunst ist, dies zu erkennen, weit über den Tellerrand hinaus zu schauen und Probleme zu sehen, die zwangsläufig dazu führen, dass der Kunde mit dem Produkt nicht zufrieden ist.

Dazu braucht es Erfahrung, Erfahrung, die in der ersten Zeit nicht vorhanden ist und leider auch gar nicht vorhanden sein kann. Und es braucht ein Team von Mitarbeitern, die ihre Aufgabe erfüllen als sei es ihr eigenes Unternehmen, die Alles geben um ein Produkt so perfekt wie nur irgend möglich zu machen.

Oft haben wir Probleme in diesem Team diskutiert bevor sie akut wurden, haben Verbesserungen gemeinsam beschlossen bevor es zu Schäden gekommen ist, waren Alle davon überzeugt das Richtige zu tun. Und wir haben uns den Kopf zerbrochen bevor auch nur ein Konkurrent dieses Problem überhaupt auf dem Schirm hatte.

Die Produkte von Fantastic Rubber wurden kontinuierlich weiter entwickelt, verbessert in vielen Details, zu Gunsten des Kunden, der es oft nur bemerkt hat, wenn er nach längerer Zeit wieder einen neuen Ganzanzug erhalten hat und einen deutlichen Unterschied spürte.

Ich bin nicht der typische Designer, oft werde ich auch als der Ingenieur für Latex betitelt. Nun, das mag sogar stimmen, denn wenn die Konstruktion Mängel hat, wird es durch die Verarbeitung nicht besser.

Fantastic Rubber hat eine Passform erreicht, die zur Besten was irgendwie möglich ist gehört. Und darauf bin ich stolz, und darauf ist das gesamte Team stolz, denn es ist bei Weitem nicht nur mein Erfolg, es ist ebenso der Erfolg des gesamten Teams. Besonders stolz bin ich darauf, dass annähernd die Hälfte der Kunden Frauen sind, denn dies war zu Zeiten vor Fantastic Rubber noch ganz anders.

Doch was man auf den unzähligen Bildern im Internet nicht sieht, bei Facebook, Insta und anderen sozialen Medien, ist das ganz besondere Tragegefühl, ein Gefühl, was schon nach kurzer Zeit süchtig macht, ein Gefühl, was man nie wieder missen möchte.

Und dies betrifft nicht nur die Ganzanzüge, sondern auch die Korsetts. Waren es doch die Korsetts, die mich in 2004 dazu bewegt haben überhaupt Latexbekleidung zu produzieren. Weil es zu diesem Zeitpunkt kein Korsett zu kaufen gab, was mit aller <kraft geschnürt werden konnte, ohne dass die Ösen sich lösten und die Stäbchen hervor traten. Und weil die Konstruktion stimmte, waren diese Korsetts bei sehr guter Formung der Taille trotzdem sehr bequem.

Nur zu gut kann ich mich noch a die warnenden Worte von freunden, die es durchaus gut mit mir meinten und mich vor Fehlern bewahren wollten, erinnern. Ihre Meinung war durchweg die, dass ein Korsett aus Latex einfach schon wegen der Dehnbarkeit des Materials nicht funktionieren kann, ich solle mich nicht verrennen und es lieber lassen. Und mit Latexbekleidung sei eh kein Geld zu verdienen, denn die Wahrscheinlichkeit etwas herzustellen, zumal ohne jede Erfahrung, sei bei nahezu NULL. Zu viele Möglichkeiten bei jedem Auftrag etwas falsch zu machen, was letztlich NICHT zur Zufriedenheit beim Kunden führt und man dann Stress mit einer Großzahl an Aufträgen hat.

Nun, die Erfahrung zeigt, dass es durchaus möglich ist ein Korsett aus Latex herzustellen. Und die Mitbewerber am Markt haben auch Vieles dazu gelernt. Meinen Glückwunsch von mir dazu.

Als ich dann in 2006 mit Ganzanzügen anfing, kamen erneut die selben bedenken. Catsuits sind Heavy Rubber, Frauen ziehen so was sehr selten an, meist nur Modells oder eben Damen aus beruflichen Gründen. Überall würden diese Anzüge auf der Kleiderstange hängen und nach einem Käufer suchen, und dies auch noch mit sehr mäßigem Erfolg.

Meine Vorstellungen mit dem Krageneinstieg führten zu noch mehr Skepsis, war doch so ein Ganzanzug als 1x-Anzug viel zu teuer und es könne ja gar nicht funktionieren, denn Latex sei ja empfindlich und reiße schnell.

Ich erwiderte daraufhin, dass ich eine (vorerst) kostenlose Reparatur anbiete, um dem Kunden die Angst zu nehmen. Nun dreht der Peter komplett am Rad, wird er doch aus dem Reparieren gar nicht mehr raus kommen und gar keine zeit mehr haben überhaupt etwas Neues zu produzieren.

Nun, die Zahlen sprechen eine andere Sprache, auf annähernd 17.000 neue Aufträge kommen nur ca. 5.000 Reparaturaufträge, viele davon sind übrigens auch ältere Anzüge, die mehrmals zur Reparatur bei uns waren, aber auch Fremdreparaturen und Änderungen an Sachen, die nicht von Fantastic Rubber hergestellt wurden.

Doch diese kostenlose Reparatur bedeutet nicht nur mehr Arbeit, mehr unbezahlte Arbeit, sie erhöht auch die Kundenbindung und lässt überhaupt erst die Analyse von Beschädigungen zu, die dann als Verbesserung in die Produktion einfließen. So haben wir Verstärkungen entwickelt, die Schwachstellen beheben und so erfolgreich einen Riss im Latex verhindern.

Im Laufe der Jahre kamen weitere Produkte dazu, so auch die Latexstiefel in 2020. Ein Produkt, was ich schon lange in Angriff nehmen wollte, aber es aus zeit- und Kapazitätsgründen zuvor nie geschafft habe. Inzwischen sind die Stiefel ein regelmäßig nachgefragtes Produkt mit steigender Nachfrage.

Nun ist es an der Zeit das Unternehmen Fantastic Rubber weiter zu geben, in die Hände eines jüngeren Nachfolgers, genau genommen einer Nachfolgerin, die über viel mehr Kraft verfügt Fantastic Rubber nicht nur an der Spitze der Branche zu halten, sondern es weiter wachsen zu lassen.

Denn meine Kraft nimmt ab, keiner von uns weis, wie viel zeit er noch auf Erden hat und ich spüre den herannahenden Winter in allen Knochen. Doch damit meine Nachfolgerin ebenso erfolgreich ist und das Team weiterhin auch zukünftig einen sicheren Arbeitsplatz hat, werde ich mit all meiner Erfahrung und meinen Fähigkeiten weiterhin zur Verfügung stehen. Der Kapitän ist dann nur noch der Lotze.

Ich wünsche mir, dass alle Kunden auch weiterhin das Vertrauen in die Angebote von Fantastic Rubber haben, dass sie dabei nicht enttäuscht werden und die Produkte auch in der Zukunft viele Menschen mit dem Latexvirus infizieren und süchtig machen.

Vielen Dank für euer Vertrauen über die 19 Jahre...

Peter Pick

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